Fressverhalten der Karpfen unter Wasser – Videotagebuch Markus Lotz

18.01.2012 um 00:09

Unser aller Markus Lotz, viele werden ihn von der WCC kennen, gestaltet seit geraumer Zeit ein Videotagebuch, welches auf Youtube zu finden ist. In seinem vorletzten Videotagebuch, der Nr.95, zeigt er gut sichtbar, wie Karpfen beim Fressen vorgehen. Sie stoßen immerwieder mit dem Maul in den weichen Gewässergrund und können so auch kleinste Nahrung wie Bachflohkrebse aufnehmen. Hin und wieder gelangen auch für den Karpfen nicht fressbare Sachen in sein Maul, doch werden diese wieder ausgestoßen.
Karpfen saugen ihr Fressen mittels ihrer „Rüssel“ – man kann man die Bezeichnung nehmen, oder? – im Unterdruckverfahren an. Der Fisch öffnet die Kiemen. Dadurch entsteht vorm Karpfenmaul ein Sog und alles was dieser Kraft nicht widerstehen kann, wird ins Maul befördert, getestet und entweder wieder ausgespuckt oder eben verspeist. Und hier ist der Knackpunkt, der Karpfen muss, wenn er den Boilie einmal im Maul hat, nicht mehr widerstehen können. Da wollen wir hin.
Ich habe mir immer wieder die Frage gestellt, ob Karpfen sich erinnern können, dass eventuelle frühere Köder ihm nicht gut taten, sei´s denn er erinnert sich an seinen Hakenkontakt beim Drill oder die Bauchschmerzen, die er genau von dieser Sorte bekam.

Der Karpfen erinnert sich an Boilies, die ihm nicht geschmeckt haben


„…ihr werdet eure Fische auch mit anderen Boilies fangen,….doch wie lange?“, sind Marlus letzte Worte im Video. Auch ich habe die Erfahrung gemacht, dass viele Boilies aus der NoName Ecke und auch aus dem Regal für Besserverdiener, von den Karpfen zwar schnell angenommen werden, jedoch nach kurzer Zeit – von drei Tagen bis zu ´ner Woche, war alles dabei – bis die Fische von den Ködern (Boilie) abließen. Nach sehr langer Testphase im Bereich des Boiliebuildings, habe ich inzwischen meine 6 eigenen Boiliemixe und fange regelmässig gute Karpfen.
Solltet ihr auch auf der Selfmadeschiene fahren wollen, müsst ihr einige Sachen beachten. Mal ganz davon abgesehen, dass wir Karpfenfscher Partikel immer abkochen und weichen lassen müssen, damit der Fisch keinen Schaden im Sinne von Blähungen bekommt, kann man auch beim Herstellen der eigenen Baits ´ne Menge falsch machen. Zunächst muss der Mix so gestaltet werden, dass die Murmeln verträglich sind, d.h., der Fettanteil sollte nicht so hoch gewählt werden. Mit einem Gewichtsanteil von 2-4%, je Kilo Mix lässt sich der Teig gut abrollen und die Kugeln behalten ihre Form, der ungekochte Boilie „fließt“ euch also nicht weg. Den Fischen bleibt so auch der Leberschaden erspart.
Vom Aspekt des Eiweiß.- oder Proteingehalts her gesehen, müssen wir es nicht übertreiben, da der Karpfen nur eine gewissen Menge an Rohprotein bzw. Eiweiß – den Kraftspendern unter unseren Boiliezutaten – verdauen kann. Der Rest wird ausgeschieden und wie im Fall von unverdauten Tigernüssen, von anderen Fischen wiederverwertet.
Der Kohlenhydratanteil kann im Mix durchaus auf höherer Ebene angesiedelt werden, Maismehl, ein gutes Beispiel für eine kohlenhydratreiche Boiliezutat, kann bis zu 40% per Kilo Mix, also 400gr. verwendet werden.
Eine Zutat, nämlich das Vogel(ei)futter will ich euch besonders ans Herz legen. Bei mir kommen bis zu 250gr. ans Kilo Mix. Drüber wird´s mit dem Fettgehalt wieder schwierig, da andere Zutaten auch Fett enthalten.
Hier einmal ein ganz einfaches 50/50 – halb Fischmehle/halb Pflanzenmehle – Boiliemixrezept. Die Zutaten gelten für ein Kilo Mix.

200 gr. Fischmehl
200 gr. Fleischmehl
200 gr. Maismehl
150 gr. Weizengries
80 gr. Sojamehl
100 gr. Vitamelo
70 gr. Eivogelfutter

dazu noch –> einen leicht gehäuften Esslöffel Salz, 20ml Öl und euer Flavour (evtl. Sweetner)

Ich hab die Eier weggelassen, denn ich verwende bei der Herstellung von Boilies Wasser und Nyco Meth.

tight lines

kp

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