Das letzte Karpfenfischen ist lange her…
Oh ja…viel zu lange her. Milliströme von Volt und Ampere finden zu dem Schluss, dass die letzte Karpfenangelsession bereits Mitte Oktober war. Danach war entweder keine Zeit, Braunfels stand an oder ich war krank. Achja, ´nen Geburtstag hatte ich auch noch drin.
Am Lac de Madine bekam ich von Lettchen seinen Geoff Anderson Anzug – den Dozer – für faires Geld verkauft. Und so stand ich windgeschützt beim Aufbau meines Tackles an der berüchtigten Herbststelle. Bei sehr niedrigem Wasserstand hatte ich die letzten Tage meine Hausaufgaben in Punkto Karpfen füttern gemacht und war im Sinne der Kilos guter Hoffnung.
Ein leicht regnerisches Wochenende war angesagt und ich verkroch mich bei Zeiten im Schlafsack. Meist kommen die ersten Karpfen an meiner Herbststelle in der ersten Nacht. So schlummerte ich den Dingen, die da kommen mochten entgegen. Plötzlich wurde ich durch Stimmen wach. Was´n jetzt? – fragte ich mich …Es war hell und die Nacht bereits vorbei. Durchgeschlafen…
Ich kannte dieses Phänomen schon von einer der letzten Sessions. Egal in welcher Jahreszeit ich dort fischte, fing ich immer meine Karpfen bereits in der ersten Nacht. Doch im Frühjahr saß ich drei Tage ohne eine Hupe. Sagen wir so – wäre Totentanz gewesen, hätte ich doch was mit Karpfen zu tun gehabt. Ich vermute, dass der Abschnitt, des Flußes, den ich temporär befischte, unter dem frühjährlichen Hochwasser zu leiden hatte.
Ganz leer ist er nicht, wie mir in der nächsten Nacht der Dauerton meines Optoniks verkündete. Verflucht kalt war es. Also sackte ich den Fisch und brachte ihn auf Tiefe, sodass er nicht durch Wasserbewegungen, wie Wellen am Ufer, verletzt wird. Sonntagmorgen – Stoppi war am Samstag Nachmittag mit an die Front gekommen – packten wir nach einem ausgiebigem Frühstück und ´ner guten Zigarette unser Tackle zusammen. Stoppi staunte nicht schlecht, als ich ihm doch noch die Kamera in die Hand drückte. Hatte ich doch seine Frage, ob ich erfolgreich war, verneint.
tight lines
kp