Wer ist Stoppi, etwa „der“ Stoppi mit dem Schuppi?
Stoppi ist ein alter Bekannter vom Karpfenpapst, man quälte sich schon am Ende der 90iger Jahre mit Tempo 150 über die Magistrale in Halle/Saale. Wir mochten uns nicht wirklich und mir war es auch egal, nach Feierabend gab es keinen Mario mehr. Mehr als Arbeitskollegen wurden wir nicht.
Doch dann traf man sich nach etwa 6 Jahren in einem Minimalistischen Clubhaus, eher zufällig. Er löcherte mich und wollte mehr über mich und meinen Freund Tino wissen, welcher knapp 6Jahre in Afrika lebte. Ja auch sie waren Kollegen gewesen. Und so verlief der ganze Abend oder doch eher der Morgen und wir wurden uns symphatisch. Lag es an der Verfassung, dass ich mich mit Mario so gut Verstand? Nein! Es lag an unseren gemeinsamen Interessen, Musik, Afrika, Angeln und das eine oder andere leckere Bierchen.
Ich hatte irgend wann mal den Fischereischein erworben und fischte knapp 2 Jahre als Kochtopfangler. Ich verlor recht schnell die Interesse am Angeln. Doch Mario alias Karpfenpapst ist zwar ein Angler, aber nicht irgendeiner, sondern ein Carphunter. Das machte mich so unheimlich neugierig, ich wollte unbedingt mal dabei sein. Alles war neu, wie ich mich fühlte kann ich gar nicht in Worte fassen. Das Wetter war mir sowas von egal, es war November! Bitterer eisiger Wind fegte abends über das Zelt, doch Mario war perfekt ausgestattet. Gasheizer an! Ein Karpfenangler wird verstehen wie ich meine Anfangstunden erlebte, Zwangsrekrutierung. 🙂
Kaum hatte das Jahr 2008 begonnen, trat ich dem DAV bei und entrichtete meine Jahresbeitrag. Anschliessend ging es gleich in den Angelladen und ich deckte mich ein mit: 2 Ruten, Bissanzeiger etc pp.
Was soll ich sagen? Ich bin infiziert, vom Carpvirus! Ja, so sehr, dass ich gleich im ersten, quasi letztes Jahr nach Italien zum Karpfenfischen an den Po mitfahren durfte. Als ich am Fluss ankam war mir klar, meine Ruten brauch ich gar nicht erst auszupacken. Ich wollte mal wieder nicht hören auf den Karpfenpapst. Wir fischten teilweise mit 400 Gramm Bleien und meine Ruten waren schon bei 80 Gramm an ihren Grenzen angekommen. Zum Glück war da noch der Jürgen, welcher als Wallerguide agierte, so durfte ich seine Karpfenruten eine Woche lang nutzen. Achso, das ist geflochtene Schnur und ein Baitrunner, alles studierte ich so sehr ein, dass ich zu der Erkenntnis kam neues Equiqment kaufen zu müssen. Gesagt getan, ich fische heute mit Karpfenruten und Freilaufrollen, Abhackmatte und Waage sind auch vorhanden. Was man so alles als Carphunter braucht, es ist unglaublich!
Rekorde?
Viele mögen stöhnen, „..das ist doch gar nichts…20,5 Pfund „, für mich war es aufregend, in Italien meinen Personalbest erreichen zu können. Ich jage jedem Gramm hinterher, so sehr hat es mich erwischt. Wenn ich nicht am Wasser bin dann sauge ich jede Information zum Thema Karpfenangeln auf. Wie kompetent ich heute in Sachen Karpfenangeln bin, ich trau mir recht viel zu. Boilies mach ich selber und welche Montage ich nutze hängt vom Gewässer, Grund, Distanz ab. Bewährt hat sich bei mir die Inlinervariante, doch die Oldschoolvariante macht mich verdammt neugierig, Shockersystem. Mehr dazu später.
Letzten Sonntag konnte ich meinen neuen Personalbest fangen, bei strömenden Regen hab ich einen Schuppi landen können. Mit dem richtigen Flavour in der Ruhezone vom Karpfen abgelegt. Nach 5 Minuten kam der Biss! Ich habe zuschauen dürfen wie meine Rutenspitze Richtung Wasser bog. Eine Parabolische Aktion auf dem Rodpot! Ich sprang wie von einer Tarantel gestochen auf und nahm meine Rute in die Hand. Mit drillen war nicht viel zu machen, der Fisch nahm die Schnur als wäre kein Widerstand zu spüren. Ich hatte die Bremse schon recht fest, weil ich vor einem im Wasser liegenden Baum ablegte. Nach etwa 15 min und 80 meter konnte ich den Schuppenkarpfen sicher in meinem Kescher landen. Ich wußte gleich das ist mein neue Rekord, gewogen und gemessen und zwischendurch ein Eimerchen frisches Wasser. Schöne 22 Pfund auf 84 Zentimeter verteilt.
Ich war nun mehr als glücklich, aber wie soll ich meinem neuen Rekord nur fangen. Ich hab mir dieses Jahr 30 Pfund als Ziel gesetzt, sollte doch in der Saale machbar sein, oder? Wenn ich daran denke, 600 Stunden dieses Jahr am Wasser verbracht zu haben und meine Rekorde sich maximal um 200 Gramm erhöhen, dann sollte ich nicht mehr so viel schreiben und mich lieber ans Wasser begeben.
Ich steh auf Lucky-Punch und mein Motto lautet, anders fischen als die Anderen!
Petri Heil
Gruß Stoppi
am 8. Juni 2009 um 17:24 Uhr