Porto Viro-Italien! Kleine Kanäle-große Wirkung!
Im September des Jahres 2003 kurz vor den „Italienischen Sternstunden“, sagte ich mir: Hey, besuch doch mal wieder den Jürgen vom Camp „Wallerclub Porto Viro“. Gesagt, Getan…Nach der Pizzaschicht gings 23 uhr 10 ab auf die Autobahn. Die Strecke wurde von Stefan geplant und „abgeritten“, da ich grade 12h Arbeit hinter mir hatte.
Im Camp angekommen sind wir dann etwa morgens halb Zehn. Aber es gab kein Knoppers, schade eigentlich. Wir bevorzugten italienisches Kleingebäck und Kaffee, den uns Jürgen frisch gekocht hatte. Man hat der sich gefeut, daß wir da waren. Diesmal sind wir nämlich unangekündigt angereist. Nachdem wir den Tag relativ ruhig und auch mal ohne fischen verbracht hatte, gings Abends´s noch zu Joan Carlo, der einzigen Pizzeria im Ort, in der man auch deutsch spricht. MERKEN! Die Pizzeria ist neben dem Wallerclub und dem Ösie-Camp, das Einzigste wo man sich verständigen kann, zumindest in Ermangelung der italienischen Sprache. Ich find die Gebäckstangen dort nicht übel, man ist immer vorher schon fast satt. Also überlegt euch was ihr als Hauptgang bestellt. Und bestellt Joan Carlo nen schönen Gruß vom PizzaMario.
Ich hätte am nächsten Morgen mal was essen sollen, denn meinen frühzeitigen Kaffee habe ich dann Dank einer Schafsherde, dem der Straße naheliegenden Bach übergeben, meine Synapsen „sahen“ richtig die Umkehrung der Perestaltik. Wir waren unterwegs zu einem der unzähligen kleinen Kanäle, die da unten das ganze Land durchpflügen, als würde es ihnen gehören. Ich war ein wenig skeptisch in Bezug auf die Wahl der Location, und wir hatten eine heftige Diskussion an Bord.
Nix für ungut, ein paar Stunden später war alles wieder vergessen und die mitgeführte Smartausstattung aufgebaut. Inzwischen machten sich die Mücken über uns her und ließen es sich schmecken. (mal zur Erklärung, wir saßen an einem kleinen Y-förmigen Kanalstück, das nicht breiter war als 20Meter. Am unteren Ende des Ypsilon´s stand eine Pumpstation, die je nach Bedarf das Wasser vom Gnocca Goro (relativ großer Nebenfluß vom Po, den man auch „Klein-PO“ nennt) holt bzw, reinpumt. Im weitest entferntetsten Winkel war eine kleine Krautlücke, die mich sehr interessierte. Ich zielte also, nachdem ich rübergelaufen war zum Füttern, mit der Rute auf dieses Krautloch. Die nächste halbe und ganze Stunde hörte man nur noch das leise Summen der Pumpen. Piiep….pip…….Und Nix weiter.
Ich nahm die Rute und landete nach 2 min einen schönen Fully Scare mit etwa 12 Pfund. Beim Keschern des Fisch´s ging dann Jürgen´s Rute los. Allesdings war die mit einer tinca tinca bestückt. (Jürgen hat mal meinen Kescher durch eine Landung im Po gecrasht) Die Powäsche ist ihm dann an diesem Tag auch gelungen, er stand bis zu den Hüften im Schlamm und drillte wie ein Mann. Ich war auf so ne Situation gar nicht gefasst, jetzt bekam die neue Joop mal ne Tracht Prügel. Egal, rein ins Wasser und den Fisch gegriffen (wollte der mir nochmal abhauen! grins). Nur gut, daß Jürgen ein paar Worte italienisch spricht, so konnte der vorüberfahrende Radfahrer uns die Plane ausbreiten. Sonst hätten wir echt Probleme gehabt mit der Landung des Kanalmonsters. Ergebnis: 2 Meter 36…….für Jürgen nix Neues. Allerdings muss er in Zukunft aufpassen, daß er keinen Herzinfarkt bekommt bei all der Aufregung.
Was man vielleicht noch dazu sagen sollte, ist dass sich auch sehr gute Graser oder auch Amurkarpfen in dem Kanal befinden. Und eigentlich nennt man sie auch Rasenmäher, aber die Kanäle sind davon unbeeindruckt. Und auch am Haken hatte ich bis jetzt keine….